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Gelegentlich
besuchtes Seitental der Riviera.
Es verzweigt sich bei P.940 in den Hauptast und das kurze, steile Valle
di Stuello. Eine Fahrstrasse
führt bis Bedretto, sie setzt sich in schlechter Qualität nach Alpe
Arami fort, ist aber ab Bedretto mit einem Fahrverbot belegt. Die von
Carasso nach Baltico führende öffentliche Seilbahn ist derzeit eingestellt, bedingten
Ersatz leistet die Fahrstrasse von Carasso bis Gordola.
Die Landeskarte ist für dieses Tal erstaunlich unpräzise: Viele noch verzeichnete
Pfade
sind
in bedauernswertem Zustand oder gar kaum mehr als solche aufzufinden.
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Valle di Gorduno von Stuello, 25.Oktober
2012 |
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Von der Brücke in Gorduno, P.286 kann man zunächst dem Riale di Gorduno
auf gutem Pfad folgen. Beim Wasserfall müht man sich linkerhand eine mit
viel Laub eingedeckten
Rinne hinauf, bis man sie nach rechts verlassen kann: Hier findet man das alte
Wegtrassee vor, welches in interessanter, ausgesetzter Routenführung sich
aus der Schlucht herauswindet und schliesslich nach Gordola führt. Unterhalb
der
Fahrstrasse
Gorduno
-
Bedretto
befinden
sich
diverse Zugangswege
zu den Wasserfassungen. Alle sind in der LK korrekt wiedergegeben. Derjenige
von Ramezzano zu P.509, wo sich eine interessante alte Hochwassersperre befindet,
hat eine Fortsetzung auf schmalem wilden Weglein zur Strassenkehre in Gordola
(Ramezzano - Gordola 0:45, T5-). Geht
man hingegen von P.509 zu den zwei Hängebrücken (Wasserfassungen)
weiter, so kann man problemlos durch ein Sekundärtälchen südlich
des Riale zur Flussquerung des
Pfades Lasagno - Ai Sirt gelangen. Dieser Pfad ist ab Lasagno zunächst
identisch mit demjenigen nach Pastura Grande, zweigt dann aber recht deutlich
gegen den
Schluchtgrund ab, bevor er sich in Varianten verläuft. Man laviert zwischen
den felsigen Zonen in einer grossen S-Kurve auf den Rücken über den
beiden Hängebrücken
hinab, von wo nach links (Westen) Wegreste zum Fluss hinabführen. Etwas
höher
erreicht man den in der LK verzeichneten Zugangsweg von Ai Sirt (oder der Strassenkehre
P.761). (Lasagno - Ai Sirt 1:00, T4)
Von der Strassenkehre P.761 (oder von Lapramù) führt ein anderer
Zugangsweg der
Wasserfassungen waagrecht gegen die Schlucht. Er endet nach eine ausgesetzten
Passage im von P.1054 herabkommenden Tälchen. Entlang von Wegspuren steigt
man im Tälchen rund 100 Meter auf und erreicht dort die Reste des Pfades
von Ruscada
nach Corecca. Man folgt ihnen, passiert den direkt am Schluchtrand liegenden
Ruinenplatz
von
Corecca
weit
oberhalb, und erreicht schliesslich beim ersten "C" des Ortsnamens "Corecca"
die
Vereinigung
mit
dem
von
Pianello
herüberkommenden einstigen Pfad, der jedoch heutzutage weitgehend verschwunden
ist. Die nun folgende Traverse ist wegen grosser Steinschlaggefahr (aktives
Bergrutschgebiet) mit Vorsicht zu begehen, immerhin ist ein durchgehendes Trassee
im steilen Gelände
vorhanden. Schliesslich gelangt man auf den nach P.940 herunterstreichenden
Rücken. Etwas weiter unten, auf einem Vorsprung über der Schlucht
des Riale di Gorduno
befinden sich das Gedenkkreuz an den hier verunglückten
Roberto Fenaroli und
der Einstieg in die heikle Querung des Riale di Gorduno am P.940. (Lapramù -
Corecca - Gedenkkreuz 1:00, T4)
Die Schluchtquerung am P.940 darf nur von trittsicheren und erfahrenen Alpinisten
begangen werden: Beim Gedenkkreuz
führt zunächst ein gutes Wegtrassee durch sehr steiles Gelände
nach Westen gegen den Fluss hinab. Rasch gelangt man in eine erstaunlich steile,
weiche
oder schlammige Zone, durch die man sich zum Fluss hinuntermüht (Wegspuren).
Jenseits entdeckt man orange Markierungen, die eine steile Rampe über
der Vereinigung der beiden Talflüsse hinaufleiten, dann nach links wegtendieren
und schliesslich von Osten her wieder den Rücken erreichen auf dem sich
die (nicht mehr erkennbare) Wegeverzweigung von Morenzano befindet. (Gedenkkreuz
- P.940
- Morenzano 0:20, T5+)
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Stuello, Gaggio, 4.Januar 2012 |
Von Pianello führt ein breites Trassee zu P.1090, wo es sich mit einem
einem anderen Pfad von Pian d'Arna vereinigt und gemeinsam zum Riale di Stuello
führt. Jenseits befindet sich ein Treppenrest in der Vegetation, der darauf
hindeutet, dass es auch von hier eine Verbindung zu P.940 gab. Der Hauptweg
ersteigt den Rücken, wo er sich allmählich verliert. Weitgehend weglos,
aber ohne jegliche Probleme gelangt man so nach Stuello. (Pianello - Stuello
1:15,
T3)
Stuello ist auch von Alpe Arami aus erreichbar: Etwas oberhalb des Wasserreservoirs
begibt man sich zum Waldrand, und entdeckt nach einigem Suchen den Beginn eines
sich absenkenden, sporadisch recht undeutlichen Pfades. Bevor man in das Tobel
des Valle di Stuello eintritt, mündete einst der waagrechte, von Sasso Lungo
herkommende
Pfad. Von
ihm ist kaum etwas erhalten. Im Valle di Stuello steigt man noch etwas ab und
traversiert dann auf einem Weglein zur Wiese von Stuello, die man unterhalb
der Gebäude erreicht. (Arami - Stuello 0:30, T4-)
Die einst grosszügige Weganlage von Stuello hinauf nach Alpe Croveggio ist
noch vorhanden. Dort schliesst man an den
offiziellen Wanderweg Bedretto - Arami - Croveggio - Cassengo - Capanna
d'Albagno an. Von Arami führt ferner ein verfallener Pfad
zur Alpe Sessaldora im Valle
di Gnosca (siehe
dort) und ein anderer, unterhaltener Pfad via Val Scesa nach Bedretto. Über
die von Arami zur Cimetta und zum Gaggio führenden
Pfade, sowie denjenigen von Valsecca zum Gaggio ist bis anhin nichts bekannt.
Wenden wir uns der orografisch rechten Talseite zu: Anders als die LK vermuten
liesse, ist die Zone Pastura Grande (gleichfalls wie noch einige Abschnitte
der Zone Corecca) nur sehr locker mit Birken bestockt, und das einstige Weideland
hat noch Oberhand. Von Lasagno und Tampori führen zwei verschiedene Wege
zum Ruinenplatz von Pastura
Grande, der sich ungefähr auf der Koordinate 720.500 befindet. (Die Wegzeichnung
des Pfades von Tampori ist auf der LK nicht korrekt wiedergegeben, er führt
westlich der Koordinate 721 höher im Hang oben und traversiert das verzeichnete
kleine Geröllfeld auf seiner halben Höhe.) Wenig nach Pastura Grande
wird das von P.1217 herabkommende Tobel auf schönen Treppen durchquert
und man tritt in den dichten Tannenwald ein. Allmählich wird das Trassee
undeutlicher, schliesslich erreicht man vor dem Tobel von Valticello den Beginn
einer roten
Markierung, welche den Weg zur (nicht mehr erkennbaren) Wegeverzweigung in
Morenzano weist. (Lasagno oder Tampori - Pastura Grande - Morenzano 1:30, T4-)
Von Morenzano führt eine deutliche blau-rote Markierung über den
einfachen Rücken zum offiziellen Wanderweg Baltico - Albagno hinauf, der
in Vald erreicht wird. Möchte man hingegen nach Stuello weiter, so beginnt
man auf rund 1140m eine Traverse (kein Pfad mehr erkennbar, Kerben an den Bäumen
beachten). Nach dem Rücken unmittelbar vor der Koordinate 719 ist das
weitere Gelände von grossflächigen Rutschungen erfasst worden, und
faktisch nicht mehr begehbar. Man folgt daher einer roten Markierung kurz den
Rücken hinab, bis
ein schmales Weglein in das westliche Tobel hineintraversiert. In diesem Tobel
steigt man steil, aber ohne Probleme zum Riale di Gorduno hinunter, ca 1090m.
Jenseits beginnt eine verblassende blaue Markierung, die den alten Pfad bei
ca 1220m, südwestlich von Bedrina wieder erreicht. Über die nur sporadisch
erkennbaren Reste dieses Pfades gelangt man nach Stuello hinüber. (Morenzano
- Bedrina - Stuello 1:30, T5)
Von Alpe Cassengo über Pianello nach Mornera führt der einstige offizielle
Wanderweg, heute nur noch von den Jägern unterhalten. (Cassengo - Mornera 1:00,
T3)
Die Alpe d'Albagno erlaubt
den Übergang ins benachbarte Valle
di Sementina.
Über die Bocchetta d'Albagno
erreicht man das Valle
di Moleno.
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Alpe Cassengo, 25.Oktober 2012 |
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